News Archiv

IDAHOT 2016

17.05.2016: Zum internationalen Tag gegen Homo-, Trans- und Biphobie anlässlich der Depathologisierung von Homosexuelitäten ruft TransX mit mehreren befreundeten Gruppen zu einer Kundgebung auf und lädt zur Filmvorführung "Fremde Haut" auf. Die Veranstaltungen dienen zur Sensibilisierung für und zur Unterstützung von LGBTIQ-AsylwerberInnen in Wien.
Alle Datails auf unserem Flyer.

Entschädigungen für die Opfer des OP-Zwangs

27.04.2016: Die Schwedische Regierung hat angekündigt den bis 2013 für die Personenstandsänderung zur Sterilisation gezwungenen Transpersonen Entschädigungen zu bezahlen.

Themenverfehlung

18.02.2016: Bei der Fachtagung „SEXabNORM – die alten und neuen Grenzen der Lust“ referiert Mag. Johannes Wahala in zwei Programmpunkten zur Behandlung von Transgender. Wann wird klar, dass Geschlechtsidentität kein Thema sexueller Neigungen ist?

Transfrauen gesteinigt

10.01.2016: Zwei Transfrauen wurden hinter dem Dortmunder Hauptbahnhof von drei 16- bis 18-jährigen Nordafrikanern belästigt, beschimpft und attackiert. Eine Polizeistreife unterbrach die in vollem Rechtsbewusstsein begonnene Steinigung.

TG-Folter in Österreichs Gefängnissen

06.11.2015: Das Anti-Folter-Komitee des Europarats hat Österreich aufgefordert auch inhaftierten TGs spezifische medizinische Behandlungen und Personenstandsänderungen zu ermöglichen. Die Österreichische Bundesregierung hat Besserung versprochen.

AI für TG-Menschenrechte

16.05.2015: Amnesty International schließt sich unserer Forderung nach freier Namens- und Personenstandsänderung für Transgenders an und unterstützt diese mit einer Kampangenwoche.

Europarat-Resolution für TGs

22.04.2015:Der Europarat beschließt eine Resolution für expliziten und effizienten Schutz vor Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität sowie für das Recht auf selbstbestimmte Namens- und Personenstandsänderung. Operations-, Scheidungs- und Pathologisierungszwang sollen überall in Europa überwunden werden.

Malta: sensationelles TG-Gesetz

1.04.2015: Das Parlament von Malta hat ein Gesetz zur Vornamens- und Personenstandsänderung beschlossen, demzufolge die Antragsteller lediglich notariell erklären müssen, dass das registrierte Geschlecht der Geschlechtsidentität nicht entspricht. Medizinische und psycho*-Behandlungen dürfen nicht verlangt werden. Bei Minderjährigen entscheidet ein Zivilgericht über den von den Erziehungsberechtigten eingebrachten Antrag. Abs. 3 deklariert: "Alle Bürger Maltas haben das Recht (…) ihre Person entsprechend ihrer Geschlechtsidentität frei zu entwickeln."

Empfehlungen verbessert!

13.02.2015: Das Gesundheitsministerium hat in der 4. Revision der Behandlungsempfehlungen die dubiose "Prognose" dauerhafter Transsexualität als Diagnosekriterium gestrichen und damit unsere Kritik z.T. berücksichtigt.

Transfrau in Wien ermordet

28.01.2015: Am 19. oder 20. Jänner wurde unsere Freundin Hande Ö. in ihrer Wohnung erdrosselt, wo sie am 25.1. nackt aufgefunden wurde. Sie war im Vorjahr aus der Türkei geflüchtet, hat um Asyl angesucht und einige Monate in unserem gemeinsamen Wohnprojekt gelebt.
Am 12. 2. wurde ein 32-jähriger Serbe als Mörder identifizert. Nach dem Mord an Hand begann er noch zwei Raubüberfälle an Frauen, die zu seiner Festnahme führten.
In Trauer um einen wunderbaren Menschen.

Erklärung von LGBTI-Gruppen und Handes Freund_innen.

LGB«T»I-Demo am 14. 2., 14 Uhr:   Widersteht Hass. Es lebe das Leben!

Russland zieht TGs aus dem Verkehr

8.1.2015: Nachdem schon 2013 in Russland das Bewerben „nicht-traditioneller Lebensweisen" verboten wurde, werden nun „Kranke“, u.a. auch Personen mit Geistes- und Persönlichkeitsstörungen (lt. ICD 10 F60-F79) aus dem Verkehr gezogen: TGs, Exhibitionisten und viele andere erhalten keinen Führerschein und dürfen kein KFZ lenken. Berufskraftfahrer begrüßen die verkehrsberuhigende Maßnahme (mehr).

Empfehlungen werden verbessert!

1.12.2014: Bei einem Gespräch im Gesundheitsministerium stellt dieses in Aussicht kritische Passagen der Empfehlungen zu entschärfen.

TGs als NS-Opfer?

27.10.2014: Nach dem Bekanntwerden weiterer historischer Dokumente hält das TransX-Team die Errichtung eines Wiener Mahnmahls für transgender-Opfer des Nationalsozialismus für unangebracht. Eine für den Nationalsozialismus spezifische TG-Verfolgung ist derzeit nicht belegbar.

Empfehlungen: 3. Revision

14.10.2014: Ohne das Datum zu ändern (weiterhin „Stand: 01/10/2014“) hat das Gesundheitsministerium die Behandlungsempfehlungen erneut korrigiert. Beim Zitieren des Personenstandsgesetzes wurde die falsche Paragraphennummer (§ 16) auf § 41 richtig gestellt. Die dubiosen "Prognosen" blieben erhalten.

Behandlungsempfehlungen erneut revidiert!

03.10.2014: Das Gesundheitsministerium hat seine Behandlungsempfehlungen für Transsexuelle zum zweiten Mal korrigiert: Im wesentlichen wurden Sätze und Absätze umgestellt. Auf „das Recht der freien Behandlerwahl“ wird nicht mehr hingewiesen. Die Behandlung „koexistentieller psychischer, sozialer und/oder somatischer Störungen Störungen“ (die hat jeder) ist nun generell „angezeigt“ und obliegt nicht mehr dem Urteil der Fallführenden (Pt. 3). Der zuletzt eingeführte Verweis auf das Formblatt „Dokumentation des Behandlungsverlaufs“ (Pt. 7) wurde wieder gestrichen. Die BMG Arbeitsgruppe wird nun auch als „multiprofessionell“ bezeichnet. Der Text bestätigt weiterhin Multiunproffessionalität (siehe unsere Zusammenfassung).

Behandlungsempfehlungen revidiert

13.08.2014: Das Gesundheitsministerium hat nach zwei Wochen seine Behandlungsempfehlungen für Transsexuelle korrigiert: Die Prognose über Dauerhaftigkeit der TS ist nunmehr ‚aus heutiger Sicht‘ (August 2014?) und nicht ‚zum Zeitpunkt der Diagnosestellung‘ zu erstellen (Pt.1). Fallführende sollen auch medizinische Behandlungen indizieren (Pt.3). Der Verweis ‚z.B. Formblatt Dokumentation des Behandlungsverlauf‘ wurde unter Pt. 7 angefügt. Alle groben Fehler blieben erhalten.

Neue Behandlungsempfehlungen

31.07.2014: Das Gesundheitsministerium hat neue Behandlungsempfehlungen für Transsexuelle veröffentlicht. Die Empfehlungen für den Behandlungsprozess bei Geschlechtsdysphorie bzw. Transsexualismus nach der Klassifikation in der derzeit gültigen DSM bzw. ICD-Fassung lösen die 17 Jahre alten Empfehlungen von 1997 ab. Die Neufassung brilliert durch Mut zu bescheidenen Veränderungen.

DK: freie Wahl des Geschlechts!

11.06.2014: Das heute beschlossene dänische Gesetz ermöglicht Personenstandsänderungen nach dem Vorbild Argentiniens: es verlangt weder medizinischen Eingriffe, psycho-psychiatrische Atteste noch Scheidungen. Über 18-jährige können nach einer halbjährigen Wartefrist ihren Geschlechtseintrag ändern.

Passende Zeugnisse

13.05.2014: Bildungs- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek hat die Landesschulräte und den Wiener Stadtschulrat in einem Schreiben aufgefordert TG-Personen Zeugnisduplikate mit dem aktuellen Geschlecht auszustellen.

Inkompetenz im Gesundheitswesen

02.05.2014: TransX hat das Gesundheitsministerium gebeten, die internationalen Behandlungsrichtlinien für TS (SoC 7) auch in Österreich anzuerkennen, anstatt eigene Empfehlungen zu entwickeln. Die ablehnende Antwort des BMG war niederschmetternd: Sie zeigt, dass die „Experten“ die internationalen Empfehlungen gar nicht kennen. Das BMG unterstellt, dass die SoC für spezielle personenstandsrechtliche Regelungen konzipiert seien. Wir wissen, es geht schon lange nicht mehr um eine sachgerechte Behandlung, sondern um die Sicherung der Pfründe unserer Behandler!

NL: Operationszwang gefallen

18.12.2013: Das holländische TS-gesetz von 1985 hat ausgedient: Ab 1 Juli 2014 wird für Personenstandsänderung nur ein Expertenstatement verlangt, das die dauerhafte Überzeugung der Betroffenen, dem Wunschgeschlecht anzugehören, bescheinigt. Medizinische Eingriffe und Hormonbehandlung sind keine Bedingungen mehr.

Trans*rechte ade

13.12.2013: Nachdem in den letzten beiden Regierungen Verbesserung der rechtlichen Situation von Transgender-Personen in ihrem Programm vorgesehen - aber nicht eingelöst - haben, wird unsere Problematik im Regierungsprogramm 2013 gar nicht mehr erwähnt. Dafür findet sich über 60 mal der Begriff „Transparenz". Vorleistungen für den NSA statt Grundrechte für TGs?

EU-Parlamentarierin outet sich als Transfrau

27.11.2013: In ihrer heute erschienenen Autobiographie offenbart die britische Abgeordnete Nikki Sinclaire, bis vor zwanzig Jahren als Mann gelebt zu haben. Die offen lesbisch lebende Politikerin engagiert sie sich seit einem Jahr in einer eigenen Partei für einen EU-Austritt Großbritanniens.

Reisewarnung Griechenland

21.7.2013: Seit Mai dieses Jahres können mutmaßliche AIDS-Opfer wie Prostituierte, Drogenabhängige aber auch Migranten und TGs angehalten und zwangs-HIV-getestet werden. Die Namen HIV-positiver werden in den Medien veröffentlicht! Bislang wurden 60 Trans-Frauen erfasst.

Amnesty International (und wir!) sind empört: Marginalisierte Gruppen dürfen nicht weiter schikaniert werden!

Schweden definitiv ohne OP-Zwang

22.5.2013: Mit dem heutigen Parlamentsbeschluss wird der im Schwedischen TS-Gesetz von 1972 verankerte Sterilisationszwang mit 1. Juli endgültig außer Kraft gesetzte. Die Entscheidung folgt einem oberstgerichtlichen Urteil vom 10. Jänner dieses Jahres.

Wiener Landtag für TG-Rechte!

5.4.2013: Wien fordert die Bundesregierung auf endlich Verbesserungen für Transgender-Personen zu realisieren. Konkret fordert Wien die freie Vornamenswahl und die Anerkennung des gelebten und empfundenen Geschlechts. Personenstandsänderungen sollten ohne Zwang zu pathologisierenden Diagnosen möglich sein.

TransX dankt für die kräftige Unterstützung unserer langjährigen Forderungen!

Mehr dazu in der Presseaussendung und von SPÖ und den Grünen.

Nichts gegen TGs – aber nur keinen Trans*Bundespräsident!

26.11.2012: Im EU-Diskriminierungsbarometer wurden erstmals auch Vorurteile gegenüber TG’s analysiert. 30% der ÖsterreicherInnen vermuten, dass TGs am Arbeitsmarkt diskriminiert werden (EU-weit 19%). 29% kennen Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, 25% aufgrund der sexuellen Orientierung. Am stärksten wird man laut 60% der Österreicher im Job bei schlechtem Aussehen und Stil diskriminiert.

Doch bei der Vorstellung, dass eine Trans*Person Bundespräsident werden könnte haben die Österreicher deutlich stärkeres Unbehagen als bei LG’s und Mitgliedern religiöser und ethnischer Minderheiten. Die Transphobie ist hier deutlich stärker als im EU-Durchschnitt. Allerdings kennen überhaupt nur 8% der EU-Bürger eine Trans*Person persönlich. Und Befragte, die keine TG’s kennen, unterschätzten das Ausmaß der Trans-Diskriminierung regelmäßig.

Türkei: 4 Morde an Transfrauen in 6 Monaten!

10.7.2012: Heute wurde die 38 jährige Transfrau Seçil Anne in ihrem Apartment in Antalya mit mehreren schweren Verletzungen und durchschnittener Kehle aufgefunden. Die Tat folgt einer transphobe Demonstration die vor einem Monat dazu aufrief TGs aus dem Stadtzentrum von Antalya zu verbannen.

Nach Nükhet Kizilkaya (5.4., 40 Stichwunden), Tuğçe (30.3. erschossen) und Melda (13.2. von ihrem Bruder ermordet) wurden somit heuer schon 4 Morde an Transfrauen in der Türkei bekannt! Auch Berichte von Polizeiübergriffen (Schuss in den Rücken) und -foltern wollen nicht enden.

Vorbildliches Argentien

24. 5. 2012: Nach dem neuen argentinischen Personenstandsrecht (No 26.743) sind ab 4. Juni staatliche Geschlechts- und Vornamensänderungen ohne geschlechtsanpassenden Operationen oder Therapien aber auch ohne jede Diagnose möglich. Der Antrag reicht. Nach dem international als vorbildlich gesehenem Gesetz können auch Jugendliche in Übereinstimmung mit ihrem Vormund den Geschlechtseintrag ändern.

Relaunch www.transx.atWASt Logo

26. 2. 2012: Unsere neu gestaltete und grossräumig aktualisierte Website geht online.

Das Relaunch wurde von der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen gefördert.

Viva La Conchita ! Wir lieben Dich.

24. 2. 2012: Conchita Wurst verpasst ganz knapp die Qualifikation für den Eurovisions Songcontest ...

... obwohl sich die TransX Hotline die Finger wund gewählt hat (was wir sonst nie tun). Wir danken Conchita sehr für ihre tollen Auftritte, in denen wir einen grossen Beitrag zu gesellschaftlicher Akzeptanz und Verständnis für Trans* Identitäten sehen.

Wir wünschen alles Gute und hoffen, noch viele gute Worte und schöne Lieder zu hören.

Mit dem Siegerlied hat sich gezeigt, dass Sexismus leider immer noch eine knappe Mehrheit hat.

Wiener Regelung für Personenstandsänderung

20. 2. 2012: Die Gemeinde Wien verlangt für die Personenstandsänderung ein Gutachten das "Transidentität" diagnostiziert.

Daneben soll das psychiatrisches oder psychologisches Gutachten die Irreversibilität der Geschlechtsidentität und die Annäherung des äußeren Erscheinungsbildes bestätigen.
Siehe Schriftstück der MA35 und die 2013 revidierte Fassung.

Schweden: Sterilisationszwang wackelt

19. 2. 2012: Die Schwedische Christlich Demokratische Partei hat ihren langjährigen Widerstand gegen die Streichung des Sterilisationszwangs für Transsexuelle aufgegeben.

Der Entscheidung ging eine von der Schwedischen LGBT-Gruppe RFSL initiierte internationale Unterschriftenaktion, der sich 70.000 Personen anschlossen, sowie Protesten von Transgender Europe und ILGA Europe voraus. Nun steht in Schweden der Weg für ein neues Personenstandsgesetz offen. Mehr Info auf www.tgeu.org

News 2006-2011

Personenstandsänderungen jetzt auch ohne genitalanpassende Operationen!

März 2010: Die Änderung des Personenstandes ist endlich auch ohne genitalanpassende Operationen möglich. Der Weg ist frei.

Nach Klagen bis zum VwGH, und dessen klarer Verurteilung des Operationszwangs; nach der erneuten rechtswidrige Abweisung der Personenstandsänderung durch das BMI; nach erneuter Bestätigung der Transgender Position durch den VwGH und nach Klagen gegen den Amtsmissbrauch des BMI; nach einem jahrelangen Prozess wurde Anfang 2010 die Personenstandsänderung von Michaela P. vom BMI genehmigt.

Wer eine Personenstandsänderung braucht muss einen formlosen Antrag beim Standesamt, in dem die Geburt eingetragen wurde, einbringen. Wir empfehlen Dokumente zur Erleichterung der Entscheidung wie diverse Gutachten, Belege für Therapien und Behandlungen sowie Nachweise zur Lebenspraxis gleich mitzuschicken.

Neues Urteil des Verfassungsgerichtshofs gegen Operationszwang!

Dezember 2009: Verfassungsgerichtshof bestätigt, dass für Personenstandsänderungen nicht Operationen relevant sind sondern die "materielle Wahrheit" des Geschlechts zu prüfen ist.

Mit dem Urteil des Verfassungsgerichtshofs vom 3. Dezember 2009, B 1973/08-13, wurde erneut festgestellt, dass die Verweigerung der Personenstandsänderung bei einer nicht operierten Transsexuellen unrechtmäßig ist: "Voraussetzung für die Änderung des Geschlechtseintrags im Geburtenbuch ist keineswegs eine (genitalverändernde) Operation …"

Personenstandsänderung verweigert!

Herbst 2009: Trotz des klarem VwGH-Urteils verweigert das BMI der Betroffenen den Personenstandswechsel!

Obwohl der Verwaltungsgerichtshof im Fall der Beschwerde von Michaela P. festgestellt hat, dass schwerwiegende operative Eingriffe, wie die Entfernung der primären Geschlechtsmerkmale, keine notwendige Voraussetzung für die Änderung des juristischen Geschlechts transsexueller Personen sein können (VwGH 27.02.2009, Ziffer 2008/17/0054) wurde ihr nun die Personenstandsänderung verweigert: "Eine Annäherung an das äußere Erscheinungsbild des anderen Geschlechts", so das BMI, ist nur nach einem "operativen Eingriff möglich (...), da die äußeren Geschlechtsorgane eindeutig männlich sind."

Mit diesem Urteil verhöhnt die Verwaltungsbehöre nicht nur die Menschrechte Transsexueller sondern auch Österreichs Rechtsstaatlichkeit (§ 63 VwGG). Es muss weiter prozessiert werden.

Operationszwang vom Verwaltungsgerichtshof aufgehoben!

Februar 2009: Verwaltungsgerichtshof bestätigt was seit Jahren von Transgender Gruppen gefordert wurde.

Der Verwaltungsgerichtshof hat der Beschwerde von Michaela P. Recht gegeben und festgestellt, dass ein schwerwiegender operativer Eingriff, wie etwa die Entfernung der primären Geschlechtsmerkmale, keine notwendige Voraussetzung für die Änderung des rechtlichen Geschlechts transsexueller Personen ist (VwGH 27.02.2009, Ziffer 2008/17/0054).

Rechtliche Verbesserungen für Transgender Personen?

November 2008: "Für Transgender Personen sollen rechtliche Verbesserungen herbeigeführt werden." ... heißt es auf Seite 109 des aktuellen Regierungsübereinkommens.

Derselbe Satz fand sich bereits im Regierungsübereinkommen der letzen großen Koalition 2007-2008 (Seite 147). Das Transgender Thema wurde allerdings in der kurzen Legislaturperiode nicht aufgegriffen. Neu ist, dass sich dieser Satz nun im Abschnitt "B.6. Namensrecht" des Justiz Kapitels findet. Damit dürfen wir von der Bundesregierung zunächst wohl nur eine Novelle des Namensänderungsrechts erwarten.

Transgender Euro Study

Jänner 2008: Studie über die rechtlichen und medizinischen Rahmenbedingungen für Transgender Personen in ganz Europa erscheint.

Dr. Stephen Whittle und Dr. Lewis Turner führen für Press for Change, ILGA Europe und TransGender Europe (TGEU) ein Forschungsprojekt im Auftrag der EU durch. Es spiegelt unter anderem eine detaillierte, europaweite Onlinebefragung unter Transgender Personen aller Arten. Die Arbeit ist sicher die größte und umfassendste Zusammenstellung von Informationen über die Lebenserfahrungen von Transgender Personen in Europa.

Die Studie kann auf www.ilga-europe.org heruntergeladen werden.

Dubioser Erlass des Innenministeriums

12. 1. 2007: Das Innenministerium verabschiedete erneut einen Erlass, der den Standesämtern vorschrieb, Personenstandsänderungen nur dann vorzunehmen, wenn geschlechtskorrigierenden Operationen durchgeführt wurden (BMI Erlass VA 1300/0013-III/2/2007). Gegen diese an die Behörde gerichtete Weisung steht den Betroffenen kein Rechtsmittel offen, sofern der Erlass nicht zur Begründung einer Abweisung herangezogen wird. Dies geschah erstmals am 27.8.2008. Die Betroffene prozessierte dagegen bis zum VfGH, welcher im Dezember 2009 entschied, dass dieser Erlass keine Rechtsverordnung darstellt.

Europarats Kommissar fordert Menschenrechte für Transgender Personen!

Mai 2007: Thomas Hammarberg, der Menschenrechtskommissar des Europarates, empfing bei seinem Besuch in Wien eine Delegation von NGO VertreterInnen, darunter auch Eva Fels für TransX.

In seinem Bericht über seinen Besuch in Österreich, 21. - 25. Mai 2007, zur Vorlage beim Ministerkomitee und der Parlamentarischen Versammlung, heißt es in Abschnitt "5.2 Diskriminierung von Frauen und Gewalt gegen Frauen" unter Punkt 57:

Vertreter der Zivilgesellschaft setzten den Kommissar davon in Kenntnis, dass transgender Personen bei Geschlechtswechsel in Österreich mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen hätten, nachdem die Verordnung, welche die Voraussetzungen der Zuerkennung eines anderen Geschlechts geregelt hatte, 2006 vom Verfassungsgerichtshof aufgehoben worden war. In Ermanglung entsprechender Rechtsvorschriften verlangten die Behörden einen chirurgischen Eingriff im Genitalbereich als einzige Möglichkeit, einen Geschlechtswandel rechtlich anerkannt zu bekommen. Der Kommissar empfiehlt den Behörden, diesbezügliche Richtlinien zu erlassen, die das Urteil des Verfassungsgerichtshofs, die einschlägige Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (z.B. im Fall Christine Goodwin gegen das Vereinigte Königreich) sowie den derzeitigen Stand der Wissenschaft in Fragen des Geschlechtswandels hinreichend berücksichtigen.

Der gesamte Bericht ist auf https://wcd.coe.int verfügbar. Das von TransX zusammengestellte Argumentarium "TransGender and Human Rights in Austria" kann als PDF heruntergeladen werden.

Ende des Scheidungszwanges!

Juni 2006: Der "Transsexuellen-Erlass 1996" wurde am 8. Juni 2006 durch den Österreichischen Verfassungsgerichtshof aufgehoben. Unter welchen Bedingungen der Geschlechtseintrag von Transsexuellen zu ändern ist bleibt zunächst dem Ermessen von Beamten überlassen.

Der VfGH gab damit der Beschwerde von Sandra H. recht, der eine Personenstandsänderung aufgrund ihrer bestehenden Ehe verwehrt wurde. Geschlechtsänderungen sind laut VfGH ohne Berücksichtigung anderer Rechtsbeziehungen – hier der Ehe – korrekt zu beurkunden.

Initiativantrag "Freie Wahl des Vornamens": Erste Lesung im Parlament

März 2006: Die erste Lesung zum Initiativantrag der SPÖ und der Grünen zur freien Wahl des Vornamens fand am 2. März im Parlament statt.

Über 3.000 Menschen haben mit ihrer Unterschrift die Forderung: "dass Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht einen Vornamen wählen dürfen, ohne zu geschlechtsanpassenden Operationen gezwungen zu werden." unterstützt. Mit dieser schönen Rückenstärkung hat es TransX schliesslich erreicht, dass Abgeordnete der SPÖ und der Grünen einen gemeinsamen Initiativantrag zur freien Wahl des Vornamens formuliert und am 25. Jänner 2006 im Parlament eingebracht haben.

Da mit der Auflösung des Parlaments und den Neuwahlen am 1. Oktober 2006 alle Gesetzesanträge aus der davorgehenden Legislaturperiode gegenstandslos wurden, müsste der Antrag zur Änderung des Namensänderungsrechts erneut eingebracht werden, was leider nicht erfolgt ist.

Initiative für eine freie Wahl des Vornamens


 

 

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